Klassisch barocke Reiterei
Ich bin Trainerin C für klassisch barocke Reiterei und habe einen Masterabschluss in Pferdewissenschaften.
Ich bin sehr froh, dass sich mein Pferd diese Reitweise vor vielen Jahren ausgesucht hat. Sie macht wahnsinnig viel Spass. Das Ziel an feinen unsichtbaren Hilfen zu reiten erfordert nicht nur ein gutes Wissen über die Zusammenhänge in der Reiterei, sondern insbesondere wird Gefühl und Verbundenheit mit dem Pferd erfordert. Zu spüren, wie wenig es eigentlich braucht, wenn wir in der Lage sind uns in die Bewegung einzufühlen und gezielt Hilfen zu geben, ist wunderbar. Viele von uns haben allerdings Treiben, schieben und ziehen gelernt, was eine feine Reiterei schier unmöglich macht. Aber es lohnt sich für jeden Pferdefreund, der sein Pferd gesund und motiviert arbeiten möchte, sich auf den Weg zu machen.
"Das Ziel unser Reiterei sind freudig mitarbeitende Pferde, die ihren Talenten entsprechend optimal gefördert und in der Arbeit alt und weise werden. Dazu gehört ein überlegter und gezielter Einsatz der Hilfen mit dem Ziel, die Einwirkung zu minimieren, mit dem Pferd eins zu werden."
Zitat von Ruth Giffels aus dem Buch Klassisch barockes Reiten, welches als das Grundlagenbuch gilt. Kosmos Verlag, S.5
Die klassisch barocke Reiterei beinhaltet, wie der Name sagt, klassische sowie barocke Elemente.
Beispielsweise ist das "vorwärts-abwärts" ein typisches klassisches Element. Barocke Elemente sind z.B. der Einsatz von Seitengängen als lösende und versammelnde Lektionen. Selbstverständlich sind der Einsatz von Kappzäumen und die Arbeit an der Hand, woraus wiederum die Arbeit am halblangen und langen Zügel entwickelt wird. Damensattel reiten, Nutzung der Pilaren und die hohe Schule sind der barocken Reiterei zuzuordnen.
Das Ziel einer jeglichen Reiterei sind (oder sollten) solide ausgebildetes Pferde (sein), welches sich in einem zufriedenem, losgelassenem und freudig vorwärts gehendem Pferd zeigt. Dies ist von der FN in der Skala der Ausbildung festgehalten. Sprich feine Reiterei gibt es in jeder Reitweise, nur scheint es nicht immer das ausgesprochene Ziel zu sein.
